Freitag, 3. November 2017

[Berlin] Stoffladentour die Dritte

Schon Ende Februar war ich das dritte Mal auf Stoffladen-Entdecker-Tour in der Hauptstadt. Den Bericht habe ich euch schon ewig versprochen - hier ist er also nun endlich ;-). 



In diese Läden hat es mich dieses Mal gezogen:

Kumasch in der Kantstraße nähe Ku'damm
Frau Schneider in der Schönhauser Allee
Stitchaholic mittlerweile aus gesundheitlichen Gründen geschlossen
Smilla Berlin in Schöneberg und
Volksfaden auch in Schöneberg, beides in der Nähe des besten Kuchenladens der Welt ;-) Koriat Kuchenmanufaktur

Die Reihenfolge der Berichte ist keinesfalls wertend und auch nicht in Laufrichtung geordnet, sondern rein zufällig gewählt.




Beginnen wir doch direkt bei Kumasch, dem authentischen Händler im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Von Außen ist der Laden nicht auffallend, von innen um so mehr. Ich habe wohl in keinem Laden solch eine Stoffmenge gesehen wie hier! Und die Auswahl war gigantisch! Ganz anders als die anderen Läden, hier näht das Klientel auf alle Fälle für sich und nicht für Kind und Kegel.



Ich wurde herzlich begrüßt und als ich sagte, dass ich über das Geschäft schreiben möchte, bekam ich direkt noch einen Cay und Kekse zum netten Gespräch dazu. Der Besitzer plauderte aus dem Nähkästchen und so erfuhr ich, dass unter Anderem verschiedene Theater hier die Stoffe für ihre Kostüme bestellen. Kein Wunder, bei der Auswahl an Seidenstoffen. Man merkte auch, dass er "vom Fach" war, von Billigstoffen und "jeder kann ein Schnittmuster erstellen" hält er nicht viel. 



Ich durfte mich lange umsehen, zahlreiche Bilder machen und natürlich Stoffe streicheln :-). In der Zeit kamen einige Kunden mit genauen Vorstellungen in den Laden, denen er mit seiner überzeugenden Art gerne weiterhalf. Unter anderem eine Studentin, der er preislich ein wenig entgegen kommen konnte - auch nicht selbstverständlich. Alles in allem war es ein sehr gelungener Besuch mit leckerem Cay und einem neuen Hamamtuch - das ich netterweise zum netten Gespräch auch noch günstiger bekam :-). Auf alle Fälle ein empfehlenswerter Laden, vor allem zum Staunen und Fachsimpeln.



Ähnlich fröhlich und gesprächig ging es bei Frau Schneider in Prenzl'berg zu. Nachdem ich bei Fräulein An nun schon mehrfach gesehen habe, dass sie dort war, musste ich da nun auch endlich mal hin. 
Mit der dicken Kamera um den Hals outet man sich ja so oder so immer schnell als Blogger und Touri, aber eine der Mädels von Frau Schneider wusste auch vorher schon durch Instagram, dass ich auftauchen werde.



So wurde ich direkt begrüßt und bekam eine Führung durch den Laden, gepaart mit Einblicken in das interne Gefüge bei Frau Schneider und ein wenig Privatem. Für Stoffe streicheln und auch kaufen blieb natürlich noch genug Zeit :-).



Der Laden ist groß, geräumig, hell und voll mit Lillestoff-Stoffen. (Einer der Gründe, warum ich die Damen von Frau Schneider auch auf dem Lillestoffestival getroffen habe :-) ) Einige Knöpfe und anderen netten Krimskrams kann man finden und auch eine kleine Auswahl Plotterfolie ist vorhanden. Definitiv einiges zum Streicheln! In die Restekiste musste ich dann natürlich noch greifen, da kann ich irgendwie nie ohne was mitzunehmen dran vorbei gehen ;-). Leider war ich nicht samstags dort, denn da gibt es die günstige "Kilokiste", die lohnt sich wohl. Einfach mal probieren :)



Stitchaholic in Charlottenburg wiederum war ein ganz anderer Laden. Klein, heimelig und die Nähmaschinen standen absolut im Mittelpunkt. Im Schaufenster und im Laden hing Selbstgenähtes für Kinder zum Verkaufen und es gab eine kleine, aber feine Auswahl an Stoffen zu kaufen. Die Stoffe waren auf das Klientel abgestimmt, das offensichtlich die nähende Mutter/Tante/Oma oder das Kind selbst war. 



Ich kam mit dem Besitzer ins Gespräch der mir erzählte, dass der Laden ein Gemeinschaftsprojekt seiner Frau und ihm war. Er war schon immer Verkäufer, hat im Einzelhandel gelernt und sie haben ihr Hobby damit verbunden. Auf meine Frage, wer denn die verkäuflichen Einzelteile nähen würde meinte er: "Das mache ich natürlich selbst, ich will ja wissen, was ich da verkaufe!" Das hat mir ehrlich gesagt ganz schön imponiert! Selten stellt man sich einen Mann, der so ca. 1,90m groß ist und große Hände hat, hinter einer Nähmaschine vor. Ich wurde nun eines Besseren belehrt :-).



Im hinteren Teil des Ladens war der Bereich für Nähkurse, in dem die Nähmaschinen fröhlich ratterten. Zugeschnitten wurde auf dem großen Tisch im Verkaufsraum und hinten standen auch noch Stoffe. Das war wirklich nett, irgendwie alle miteinander vereint :-). Schade, dass es den Laden nicht mehr gibt, gerade so kleine Lädchen mag ich immer sehr gerne.

In Schöneberg ging es unter anderem zu Smilla Berlin. Der Laden teilt sich in drei Räume ein: Die Nähstube und zwei Stoffräume, im vorderen mit Kasse und Ausstellungsbereich. Im hinteren Teil findet man alles an Stoffen, Kunstleder, Vlies, Knöpfen....was das Herz begehrt. Sehr schnell kam ich auch hier ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Besitzerin Exil-Karlsruherin ist - was für ein verrückter Zufall, oder?

An der Wand im Nähzimmer hängt ein tolles Bild, gefertigt aus lauter kleiner Kissen mit Stoffen aus dem Laden (wenn ich mich recht erinnere waren es die ersten Stoffe, die in den Laden einziehen durften). Die Kissen hat eine Dame aus der Nachbarschaft zur Eröffnung genäht - eine tolle Idee, oder? Das will ich auch mal für mein Nähzimmer (wenn dann mal eines mit Platz da ist ;-) ). 

Die Zeit bei Smilla war sehr schön. Ich durfte ein bisschen beim Nähen zuschauen, nette Gespräche führen und Stoffe streicheln war natürlich auch drin. Seit meinem Besuch dort träume ich übrigens davon, mir einen Fisch-Turnbeutel zu nähen ;-). Vielleicht habt ihr die im Schaufenster schon entdeckt?

Der zweite Stoffladen in Schöneberg ist Volksfaden. Auch einer der kleinen Sorte, aber trotzdem keinesfalls uninteressant! Schon allein die Ladenfront lädt zum Hereinspazieren und Verweilen ein.



Innen ist alles liebevoll eingerichtet und der begrenzte Raum ist sinnvoll genutzt. Auch hier gibt es zwei Räume, einen reinen Verkaufsraum und einen Nähkursraum mit teilweise Stoffen zum Kaufen. Die Nähkursfläche ist nicht sehr groß, trotzdem wurde hier kräftig gewerkelt, als ich dort war. Ich glaube es war Babykleidung...Auch eine kleine Auswahl Wolle konnte man hier erhalten.

Die Besitzerin war offen für meine Fragen und erzählte ein wenig über die Konkurrenz unter Stoffhändlern und die Nachfrage von Nähkursen in Berlin. Klar, das Hobby wird immer mehr zum Szenethema, aber das bedeutet auch, dass mehr mitmischen als noch vor ein paar Jahren. Das ist sicherlich nicht einfach! Da sag ich nur: Kommt mit eurem Laden nach Karlsruhe, hier gibt es kaum Konkurrenz ;-). 



Und nun, wenn ihr hier fertig seid wird es Zeit für Kaffee und Kuchen bei Koriat, ist auch gar nicht weit von hier ;-).

Zu guter Letzt gibt es hier noch meine Ausbeute der Tour (Die mich übrigens einen Freitag (inklusive Maybachufer) und den halben Samstag gekostet hat) :-)



...das erinnert mich daran, dass ich endlich die Karobluse nähen könnte ;-). Ein schönes Wochenende ihr Lieben! Irgendwann schaffe ich es auch noch, euch eine Karte mit allen Anlaufstellen da zu lassen :-).
KameraCanon Eos 50D
ObjektivYongnuo YN 50mm F/1.8 (mittlerweile ersetzt durch ein original Canon - danke Amazon Primeday ;) )
Verlinkt mitFreutagLyS



Und bei jeder Shoppingtour dran denken: Weniger ist manchmal mehr. Informiert euch. Kauft fair!

1 Kommentar:

  1. Hej,
    so viele tolle stoffläden! au wei, da regt sich doch gleich wieder die sucht :0) danke fürs vorstellen, das war total interessant, die läden mal zu sehen. das angebot ist ja wirklich breit gefächert. hab ein schönes WE und ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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